Teamentwicklung bei der DPS

Matthias Mohme • Jan. 17, 2019

Aus Fremden werden Freunde

Viel ist gesagt worden, über Innovation, Digitalisierung & Co. Eine Erkenntnis bleibt:
Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet nicht die beste Idee, sondern das beste Team! Die Digital Product School in München hat das erkannt und ein 3 monatiges Ausbildungsprogramm auf die Beine gestellt, das einzigartig in Deutschland ist.

Maximaler Kundenfokus, arbeiten in kleinen Schritten, regelmäßiges Reflektieren. Zutaten, die gut miteinander in Verbindung gebracht werden wollen. Kopfstark begleitet seit Mai die Digital Product School mit einer Teamentwicklungsmaßnahme. Wir haben Sascha Rehbock, Managing Director der DPS zu seinen Aufgaben und Herausforderungen interviewt und die letzten Monate Revue passieren lassen. Viel Spaß beim Lesen.

KOPFSTARK : Hallo Sascha. Bitte beschreibe unseren Lesern kurz, was genau die DPS ist.
Sascha : Die DPS ist ein Ort, an dem Menschen aus der ganzen Welt zusammenkommen, um in 3 Monaten zu lernen, wie man nutzerzentrierte digitale Produkte baut und in crossfunktionalen Teams einen digitalen Prototypen zu entwickeln, der ein echtes Kundenproblem löst.

KOPFSTARK: Kannst Du uns etwas über die Entstehungsgeschichte der DPS erzählen?
Sascha: Die DPS ist vor ca. 1,5 Jahren bei der UnternehmerTUM GmbH als ein Programm im „Digital Hub Mobility“ entstanden. UnternehmerTUM ist Träger des Digital Hub Mobility, welcher Teil der „Digital Hub Initiative“ ist, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und Bitkom ins Leben gerufen wurde. Zu uns kommen Talente, Studenten und Mitarbeiter unserer Partnerunternehmen wie Audi, BMW, Daimler, Nokia, SAP und Facebook, um nur einige zu nennen.

KOPFSTARK: Was unterscheidet die DPS von den vielen anderen Ausbildungsprogrammen, Seminaren und Workshops, die es zu diesen Themen bereits am Markt gibt?
Sascha : Zunächst einmal sind wir ein non-profit-Programm. Daher sehen wir andere Angebote nicht als Konkurrenz sondern als Bereicherung und arbeiten auch mit anderen Programmen zusammen. Was die DPS jedoch besonders macht und was anders ist als in anderen Programmen sind folgende Punkte:
Es geht uns nicht darum, Theorie an einem Spielzeugprojekt zu vermitteln, sondern den Teilnehmern Erfahrungen im Doing zu ermöglichen, indem man ein echtes und relevantes Kundenproblem löst. Das kann niemals im Elfenbeinturm oder an der Schulbank passieren, sondern nur, wenn man Kundenzentrierung tatsächlich lebt, die Teilnehmer echte Erfahrungen sammeln können und mit echten Kunden arbeiten. Darüber hinaus schätzen unsere Teilnehmer das Arbeiten in unseren sehr diversen Teams, die sehr international besetzt sind. Dazu kommt, dass Mitarbeiter aus mehreren Partnerunternehmen in einem Team zusammenarbeiten

KOPFSTARK: Was genau sind Deine Aufgaben als Managing Director bei der DPS?
Sascha: Meine Aufgaben teilen sich grob in zwei Bereiche. Nach Außen bin ich dafür verantwortlich, einen guten Kontakt zu unseren Partnern zu halten und auszubauen sowie die wirtschaftlichen Aspekte im Auge zu behalten. Nach Innen ist die Frage gar nicht so leicht zu beantworten, da kein Tag dem anderen gleicht. Inhaltlich entwickle ich gemeinsam mit meinem Kernteam den Rahmen des dreimonatigen Programms weiter. Besonders wichtig sind mir dabei Themen wie Führung und Zusammenarbeit. Dazu reflektieren wir regelmäßig und überlegen uns, was wir sowohl im Programm selbst, als auch untereinander verbessern können.

KOPFSTARK : In den ersten drei Durchläufen wurde die DPS von externen Scrum Mastern und Agile Coaches unterstützt. Was war Deine Motivation im vierten Durchlauf eine gezielte Teamentwicklung mit KOPFSTARK durchzuführen?
Sascha: Zunächst ist es unsere Motivation, die DPS mit jedem Durchgang zu verbessern. Dafür müssen wir experimentieren, Dinge ausprobieren um zu lernen. Daher gleicht kein Durchgang dem Anderen. Für den vierten Durchgang haben wir uns zwei Ziele gesetzt. Noch bessere Prototypen und eine bessere Umgebung für unsere Teams. Man darf nicht vergessen, dass in den Teams bis zu 6 fremde Menschen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen, Lebenserfahrungen und Prägungen aufeinanderprallen. Daher wollten wir zu einem sehr frühen Zeitpunkt proaktiver vorgehen und eine andere Grundlage schaffen mit Konflikten und Unterschiedlichkeiten umzugehen, als zuletzt.

KOPFSTARK : Was denkst Du, was dabei besonders geholfen hat?
Sascha : Mir persönlich hat dabei besonders der gute Austausch mit euch gefallen. Gemeinsam haben wir immer wieder überlegt, was ein guter nächster Schritt sein könnte. Ihr habt nicht an einem Konzept festgehalten sondern seid offen für neue Ideen und Veränderungen gewesen. Den Teams hat es sehr geholfen, so früh über die Ziele, Erwartungen und Bedürfnisse der einzelnen Mitglieder zu erfahren. Die Erstellung der Team-Ziel-Pools sowie die Entwicklung der persönlichen Wertequadrate sind dabei besonders positiv in Erinnerung geblieben. Nach der Teamentwicklung waren sie in der Lage, bestimmte Situationen und Verhaltensweisen nicht isoliert, sondern im Gesamtkontext zu sehen.

KOPFSTARK : Ein wesentlicher Bestandteil eurer Arbeitsweise ist es, sich Zeit dafür zu nehmen, das Kundenproblem zu verstehen. Ich frage mich, ist ein Produktentwickler der nach dem Kundenproblem fragt, nicht eigentlich an dem Ziel und somit an den positiven Auswirkungen interessiert, die eintreten, wenn das Problem gelöst ist? Wenn ja: Wie sinnvoll ist es dann, sich mit Problemen statt mit Zielen zu beschäftigen?
Sascha : Spannende Frage! Eine lösungsfokussierte Vorgehensweise oder lösungsfokussierte Fragetechniken, wie ihr sie auch bei der Entwicklung der Team-Ziel-Pools mit den Teams angewendet habt, sind auf jeden Fall hilfreich. Hierbei geht es ja vor Allem um das Thema Aufmerksamkeitssteuerung. Problemorientierte Fragestellungen in der Produktentwicklung bieten darüber hinaus weitere Einsichten in der Art und Weise, WIE jetzt gerade das Ziel erreicht wird. Unsere Aufgabe ist es, das WIE besser zu verstehen, um bessere Alternativen zu entwickeln. Dazu sind Fragen im Problemraum ein wichtiges Werkzeug.

KOPFSTARK : Wie geht es im nächsten Durchgang weiter?
Sascha : Der nächste Durchgang startet im Mai. Wir werden an der Teamentwicklung festhalten und diese in den nächsten Tagen und Wochen genauer mit euch planen. Auch hier wird es wieder Änderungen geben. Wir haben beobachtet, dass Workshops und Seminare dann besonders gut ankamen, wenn diese selbstbestimmt von den Teilnehmern mitgestaltet werden konnten. Darüber hinaus wollen wir die Teamentwicklung mit noch mehr Teilnehmern als Gemeinschaftserlebnis durchführen. Ob das klappt? Wir werden es sehen.
KOPFSTARK : Vielen Dank für das Interview.
Welchen Einfluss die Digital Product School auf einen Teilnehmer hatte, lesen Sie hier: https://leaks.digitalproductschool.io/how-should-education-look-like-the-dps-model-7488d5a1567c

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